Bioland

Der Bioland-Verband gilt als der führende Anbauverband für ökologische Land- und Viehwirtschaft in Deutschland. Das Logo trägt den weißen Schriftzug "Bioland" auf grünem Grund oder aber grüne Schrift auf weißem Grund. Mit diesem Siegel werden ausschließlich Produkte gekennzeichnet, die von Betrieben mit vollständig biologischer Bewirtschaftung stammen.

Basis für die Art und Weise der Bewirtschaftung bei Bioland-Betrieben sind sieben Grundprinzipien. Auf diesen Eckpunkten bauen die Bioland-Richtlinien für Anbau, Tierhaltung und Verarbeitung auf. Ziel ist dabei stets eine nachhaltige Erzeugung hochwertiger Lebensmittel. Die so genannte Kreislaufwirtschaft mit Verzicht auf chemisch-synthetische Stickstoff-Düngemittel gehört zum Beispiel ebenso zu den sieben Prinzipien wie eine Förderung der Boden-Fruchtbarkeit und eine artgerechte Tierhaltung mit Weidegang, Bio-Futter und viel Platz und Tageslicht im Stall.

Im Vergleich mit den Richtlinien der EU-Öko-Verordnung sind die Kriterien für die Vergabe eines Bioland-Zertifikates deutlich strenger. So ist es den Mitgliedsbetrieben grundsätzlich untersagt, gleichzeitig konventionelle und biologische Landwirtschaft auf einem Hof zu betreiben; auch dann, wenn diese Betriebszweige voneinander getrennt sind. Auch bei der Tierhaltung gibt es Unterschiede. Während bei Bioland-Betrieben zum Beispiel die Anzahl der Legehennen auf 140 Tiere pro Hektar landwirtschaftlicher Fläche begrenzt ist, sind es gemäß EU-Öko-Verordnung bis zu 230 Hennen je Hektar. Bei der Haltung von Mastschweinen sind bei Bioland zehn Tiere/Hektar zulässig, laut EU-Öko-Richtlinien aber 14 Tiere/Hektar.

Dem Bioland-Verband sind in Deutschland rund 5800 Betriebe angeschlossen, die zusammen eine Fläche von mehr als 280 000 Hektar bewirtschaften. Mit dabei sind Landwirte, Imker, Gärtner und Winzer. Dazu kommen rund 1000 Vertragspartner wie Bäcker- und Metzgereien, Molkereien, Brauereien und Gastronomiebetriebe, über die die Produkte vertrieben werden. Oftmals werden die ökologisch erzeugten Produkte auch direkt an die Kunden verkauft, beispielsweise in Hofläden und auf Wochenmärkten.

Um die hohen Bioland-Standards zu gewährleisten, werden alle Mitgliedsbetriebe einer jährlichen Kontrolle durch eine unabhängige Kontrollstelle unterzogen, ergänzt durch vereinzelte unangemeldete Stichproben. Darüber hinaus sind die Erzeuger zu umfangreichen Dokumentationen verpflichtet. Diese umfassen unter anderem die Bereiche Düngung und Pflanzenschutz, Tierbehandlungen sowie Aufzeichnungen zur Tierhaltung und Vermarktung.